Als Ende der 80er die ersten Mehrspuhr-Digital-Recorder von Sony (DASH) und Mitsubishi (PD) auf den Markt kamen, war man auf der Suche nach einem geeigneten Format, um alle Kanäle gleichzeitig über ein Kabel zu übertragen.
Die MADI-Group, bestehend aus Sony, Mitsubishi, Neve und SSL entwickelte ein neues NoNoise Datenformat, das 1989 als Multichannel Audio Digital Interface bei der AES (Audio Engineering Society) als Standard AES10 registriert wurde.
Der ursprüngliche MADI-Standard beschreibt die serielle Übertragung von 28 AES/EBU-Frames, also 56 Audio-Kanälen, mit einer maximalen Geschwindigkeitsänderung der Bandmaschine von ±12,5% (Varispeed).
Die Auflösung betrug 24 Bit, bei möglichen Samplingfrequenzen von 44,1 kHz und 48 kHz.
Große digitale Bandmaschinen wurden jedoch vom Markt verdrängt, und der mechanische Varispeed kam immer seltener zum Einsatz. Durch den Verzicht auf Geschwindigkeitsänderungen konnte 2001 die Kanalanzahl auf 32 AES/EBU-Signale (64 Audio-Kanäle) erhöht werden. Bei einer Reduzierung der Kanäle können auch höhere Samplingraten(96 kHz / 192 kHz) übertragen werden.
Zur Übertragung des MADI-Signals stehen zwei verschieden Medien zur Verfügung:
Der MADI-Standard ist die optimale Lösung für die Übertragung von vielen Audiokanälen. Die technischen Probleme des "normalen" Multicores, wie Kabelverluste, Einstreuungen, Alterungsprozesse, hohes Gewicht und schlechtes Handling, sind allgemein bekannt. Ganz anders dagegen bei MADI. Ein dünnes Kabel überträgt bis zu 64 Audio-Kanäle - verlustfrei. Über Entfernungen von bis zu 2000 Metern!
Detaillierte Anwendungsbeispiele finden Sie in den MADI Setups.
Eine flexible analoge Mehrkanalverbindung besteht aus vielen Komponenten:
Multicore-Kabel - Steckverbinder - Break-Out-Box - Stagebox - Signal-Splitter.
In hochwertiger Ausführung muss man dafür auch einen hochwertigen Preis bezahlen. Eine MADI-Verbindung für 64 Audio-Kanäle besteht im einfachsten Fall aus zwei 19" Geräten (z.B. ADI-648) und einer Glasfaserleitung - mehr nicht.
In den Kosten für ein MADI-System sind aber noch umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten für die Audiosignale enthalten:
Routing - Splitting - Merging - MIDI über MADI - Fernbedienung der Geräte - Redundanz
Wenn man dann noch die geringeren Installationskosten und die einfache Erweiterbarkeit berücksichtigt, fällt ein Kostenvergleich deutlich zugunsten der MADI-Technologie aus.
Euphonix, Merging, Lawo, Audio Service (MADI Karten für YAMAHA Digital-Mischpulte), Stagetec, Studer, DiGiCo/Soundtracs, Fairlight, GENEX, Otari, Publison, Soundscape, Jünger, Sony, Cadac, Calrec, Axon, AMS/Neve, Stagetec, Klotz und viele andere bieten vielfältige Hardware mit einer MADI-Schnittstelle an.
Wir haben die MADI-Technik perfektioniert und gleichzeitig deutlich preiswerter gemacht.
Unser Produktprogramm umfasst Wandler für die verbreiteten Digitalformate AES/EBU und ADAT, einen MADI-Router, eine MADI-Bridge sowie PCI-Lösungen für Windows und Mac.
Der ursprüngliche Standard wurde von RME durch die integrierte MIDI- und RS232-Übertragung sinnvoll erweitert.
Ein spezieller Redundanz-Modus (Safe-Input) gewährleistet eine sichere Übertragung.
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