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BIS

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Shoin Chapel in Kobe, Masaaki Suzuki, Recording Stravinsky mit dem Bergen Philharmonic Orchestra unter Maestro Andrew Litton.

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Klassische Musik unterliegt kaum geografischen Beschränkungen, und so reist das schwedische Label BIS inzwischen durch die ganze Welt, um Aufnahmen zu machen. Aus dem minimalen transportablen Equipment, mit dem wir vor 30 Jahren per Auto allenfalls in die skandinavischen Nachbarländer gefahren sind, ist heute eine halbe Tonne Ausrüstung geworden, die zu Konzertsälen in Singapur und Sao Paolo, zu einer ländlichen Kirche in England, einer Studentenkapelle in Kobe oder zu der modernen, komplett aus Holz gebauten Sibelius Hall in Lahti geflogen werden muss.

BIS hat eine unterschiedliche Bedeutung für Menschen mit unterschiedlichen musikalischen Interessen. Wir sind ein hochangesehenes "Alte Musik"-Label (Einspielungen mit u. a. Emma Kirkby, Dan Laurin, Bach Collegium Japan und London Baroque) sowie eines der lebendigsten Label für zeitgenössische Musik (mit Komponisten wie Kalevi Aho, Sally Beamish und James MacMillan in unserem Katalog) und das Label par excellence für skandinavische Musik – gekrönt durch unsere vollständige Sibelius-Edition.

Bis 2003 hatte BIS nur versuchsweise eine geringe Zahl an Einspielungen im damals neuen 5-Kanal Surround-Sound veröffentlicht. Sehr schnell erkannte jedoch der Firmeninhaber und Leiter, Robert von Bahr, dass wir uns entschiedener für das neue Format engagieren mussten, sollte BIS weiterhin eine wichtige Rolle im sich verändernden Musikmarkt spielen. Das war zum einen notwendig, um für HiFi- und Klassik-Enthusiasten gleichermaßen technisch interessant zu bleiben. Zum anderen gelang es uns hierdurch, unsere etablierten Künstlern besser auf dem Markt zu präsentieren und den Grundstein für neue Kooperationen mit Weltklasse-Ensembles wie dem Minnesota Orchestra zu legen.

Dessen Aufnahmen der 9 Beethoven-Symphonien, dirigiert von Osmo Vänskä und bei BIS als SACDs veröffentlicht, sind von der Kritik und dem Publikum begeistert aufgenommen worden.

Nach unserer Entscheidung, unsere laufende Serie aller Bach-Kantaten von CD auf SACD unzustellen, war Masaaki Suzuki, Gründer und Leiter des renommierten Bach Collegium Japan (BCJ), erstaunt, wie naturgetreu die Akustik der Shoin Chapel in Kobe durch unseren ersten neuen RME Octamic D abgebildet wurde.

Über 60 CD/SACD-Aufnahmen im Jahr mit einem Stab von nur 6 Vollzeit-Tonmeistern/Produzenten (und ebenso vielen freien Mitarbeiten) durchzuführen - davon zudem die meisten mit Orchester - , erfordert verständlicherweise einen rationellen Workflow. In der Vergangenheit haben wir sogar oftmals 90 Aufnahmen in einem Jahr gemacht. Im Gegensatz zu manchen anderen Firmen konnten und wollten wir uns damals nicht den Luxus von Mehrspur-Aufnahmen leisten. Jede Art von klassischer Musik musste vor Ort endgültig gemischt werden – von zwei Tonmeistern (Produzent und Toningenieur) bei Orchesteraufnahmen und von einem alleine bei kleineren Besetzungen.

Kurzzeitig zogen wir in Betracht, jeweils eine zweite Tonregie für den Surround-Sound einzurichten und für jede Orchester-Aufnahme einen weiteren Tonmeister zu beschäftigen, der dann "live" die Surround Mischung machen sollte. Jedoch war von vorneherein sehr fraglich, wie eine Kommunikation zwischen dem produzierenden Tonmeister und der zweiten Tonregie in einem ohnehin schon komplexen Arbeitsumfeld überhaupt zustande kommen sollte. Es wäre für ihn schlechthin unmöglich gewesen, das musikalische und klangliche Ergebnis in Surround einzuschätzen.

Eigentlich war es wichtig für BIS, nun endlich auch 32 bis 40 Mikrofone neu mischen zu können, so dass heute nicht nur der Klang des neuen 5-Kanal-Formates, sondern auch die Stereo Version mit Hilfe moderner professioneller Mittel so natürlich wie möglich gestaltet werden kann. Für die Mehrzahl der Hörer ist die gewöhnliche CD noch immer der entscheidende Tonträger. Das Archivieren des geschnittenen Mehrspur-Materials gibt uns außerdem die Möglichkeit, es später neu zu mischen - ganz gleich, in welchem Format.

Als wir im Jahr 2004 den aktuellen Stand der Computer-basierten Aufnahmesysteme recherchierten, waren wir positiv überrascht, dass die Zeit tatsächlich reif für eine Umstellung zu sein schien. Und in dem Moment verstanden wir auch die Vorteile des MADI-Formates, das zwar schon seit vielen Jahren existierte, bis dahin aber nur in so teurer und großer Hardware implementiert war, dass es für unsere mobilen Aufnahmen nicht infrage kam. Für BIS ist die Kombination von RME-Hardware und Sequoia/Samplitude-Software zur idealen Lösung für sowohl Aufnahme als auch Editing geworden.

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Freddy Kempf spielt die Prokofiev-Konzerte

Vor allem Dank RME sind die MADI-Schnittstellen für alle Audio-Profis erschwinglich geworden, auch für diejenigen, die nicht über das Budget eines großen Unterhaltungs-Konzerns oder einer öffentlichen Rundfunkanstalt verfügen. RMEs Erfindungsreichtum und Bereitschaft, auf die Ansprüche der Kunden zu reagieren, scheinen unbegrenzt zu sein! Der RME Octamic D setzte einen neuen Maßstab für mobile Mikrofon-Vorverstärker, und das ADI-648 ist nur eines aus RMEs Serie professioneller Geräte, mit denen man jede beliebige vorhandene professionelle Audio-Hardware in ein MADI-Setup integrieren kann.

Heute sind 4 RME Micstacy mit eingebauter MADI Schnittstelle und ein RME ADI-648, über den zusätzlich ein oder mehrere RME Octamics in die MADI-Schleife einfügt werden können, Teil unserer Orchester-Aufnahmeanlage. Alle MADI-basierten Einheiten von RME können vom aufnehmenden PC durch dessen RME HDSP MADI Interface ferngesteuert werden. Ein Yamaha 02R96 (mit MADI cardslot interfaces von Audio Service Schierbecker) versorgt uns mit genug Mixing-Power für jede unserer klassischen Aufnahmen, die resultierenden Mischungen können gleich wieder in das RME HDSP MADI Interface des Computers zurückgespielt werden.

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Studio 3 at BIS Records in Åkersberga, Sweden

Da bei jeder Orchester-Aufnahme zwei auch musikalisch ausgebildete Tonmeister beteiligt sind, können wir einen Teil der Mischarbeit schon vor Ort machen. Um diese Arbeit nicht zu verlieren, nehmen wir normalerweise post-fader auf einen von zwei Computern auf und verwenden dann diese Version bei der Postproduktion (sofern nichts ernsthaft schiefgelaufen ist). Dies ermöglicht uns, nach dem Editing neue statische Mischungen für sowohl die 5-Kanal- als auch die Stereo-Version einzustellen und, soweit wir es für notwendig halten, beliebige dynamische Korrekturen zu fahren. Die endgültige Mischung kann nun unter standardisierten Bedingungen in unserem größten Studio erfolgen. Jeder, der schon unzählige Aufnahmewochen lang in Künstlerzimmern und kleinen Kirchen-Sakristeien gesessen hat, wird das zu schätzen wissen!

BIS setzt nun auf Laptops und das RME MADIface als mobile Aufnahmelösung für Orchesteraufnahmen.

Mehr Informationen: www.bis.se

photos by Jens Braun and David Kornfeld