Seit 1989 produziert das renommierte Klassiklabel TACET Musik für höchste Ansprüche auf CDs, LPs, SACDs und DVD-Audios. Der Sitz des kleineren Unternehmens ist in Stuttgart-Bad Cannstatt.
TACET steht für audiophile Markenprodukte, die nicht nur hervorragende Kritiken in der Fachpresse, im Rundfunk und in Tageszeitungen hervorrufen, sondern auch auf eine stetig wachsende Fangemeinde blicken kann. Klanglich sucht Tacet immer nach dem "natürlichsten" Ergebnis. Von Beginn an bewegte sich TACET dabei auf zwei "Schienen" denkerisch neu: musikalisch und aufnahmetechnisch.
Unkonventionelle Denkweisen und Können bringen bei TACET audiophile Klangergebnisse und Musikereignisse hervor, die nicht nur verblüffen, sondern voll überzeugen. Die Absicht der Komposition wird mit der Art der individuellen Aufnahmetechnik unterstützt. Und die Ideen der Interpreten werden verdeutlicht. Dies kann bei CDs überraschenderweise auch mal mit einem Minimum an technischem Aufwand vonstatten gehen, aber mit einem Maximum an konzeptionellen Überlegungen - und mit dem Einsatz bester Geräte.
Tacet-Inhaber und -Gründer Andreas Spreer, Musiker und renommierter Diplom-Tonmeister:
"Im April 1989, 8 Jahre, nachdem ich die Hochschule in Detmold mit dem Tonmeisterdiplom verlassen hatte, gründete ich in Stuttgart das Unternehmen TACET.
TACET war - nach MD+G - eines der ersten Labels, das von Tonmeistern geleitet wurde. Kein Wunder, dass der aufnahmetechnische Aspekt in unserem Programm eine große Rolle spielt und sich wie ein roter Faden durch die Veröffentlichungen zieht. Der andere rote Faden ist die Qualität der Interpretationen.
Für das Niveau der Darbietung stehen an erster Stelle die Interpreten. Deren Erscheinung auf dem Tonträger wird vom Produzenten mit beeinflusst. Es ist mir bis heute ein Anliegen, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Tonmeister, Aufnahmeleiter und Produzenten zu lenken, von deren Existenz und Bedeutung das breite Hörerpublikum kaum etwas weiß.
Dabei ist es allerdings besonders wichtig, nicht in Konkurrenz zu den ausübenden Musikern zu treten. Es wäre schade, wenn jemand glaubt, der Künstler sei nur gut, wenn er einen guten Tonmeister hat. Das ist falsch, und dieser Eindruck wäre schädlich. In diesem Spannungsverhältnis bewegt sich TACET seit seiner Gründung.
Bei dem Spagat - größte Bedeutung der Künstler einerseits und größte Bedeutung der Tonmeister-/Aufnahmeleiter-/Produzententätigkeit andererseits - mag vielleicht auch der Name des Labels etwas geholfen haben: TACET bedeutet (lat.) "er/sie/es schweigt" und steht in den Noten, wenn ein Musiker während eines Satzes pausiert. Ein Paradox: Wer schweigt? - Genau.
Mit wenigen Ausnahmen entstanden die Aufnahmen für TACET relativ kontinuierlich, in Relation zur Bestellnummer. Die Nummern fingen mit "1" an. Mittlerweile sind wir bei ca. 200 angekommen. Ein wenig soll dieses Programm auch die Entwicklung der Aufnahmeästhetik über die Jahrzehnte hinweg dokumentieren. Angefangen mit der noch aus den 70er Jahren stammenden Art eines Volker Straus, der versuchte mit relativ vielen Mikrofonen eine "Illusion von Echtheit" zu erreichen - z. B. TACET 6 (Aufnahme Peter Laenger) oder die Aufnahmen mit dem Abegg-Trio aus den 80er Jahren, die unter TACET 76 bis 92 den Weg in das TACET-Prgogramm fanden -, über die dominierende Ästhetik der 90er Jahre (Natürlichkeit als oberstes Prinzip, 2 Mikrofone als Ideal) auf den meisten unserer CDs bis hin zur "Neuen Künstlichkeit", wie sie besonders bei unseren Mehrkanalproduktionen im TACET Real Surround Sound oder sogar Moving Real Surround Sound zum Ausdruck kommt (mit gewissen Parallelen zu den 60er Jahren, Stichwort "Ping-Pong-Stereo").
Dazwischen gibt es immer wieder Ausflüge in die Vergangenheit, sei es mit einer CD "Das Mikrofon" (TACET 17) mit den berühmten "Flaschen" von 1927, sei es mit Veröffentlichungen für die Reihe "Tube Only", die völlig ohne Transistoren, nur mit Geräten aus den 50er-Jahren entsteht. Die meisten der hierbei eingesetzten Mischpultverstärker sind vom Typ V72 (wurden von verschiedenen Herstellern gebaut).
Meine Lieblingsmikrofone sind die Neumann M49, die U47 und U67. Von allen besitzen wir ein Paar, teilweise mehr. Mittlerweile werden alle Aufnahmen nur noch mit Röhrenmikrofonen gemacht.
Ein hoher Anspruch an die Aufnahmetechnik erfordert bestmögliche Analog-Digital-Wandlung. Hier eine Auswahl unserer Wandler seit 1989: zunächst Lexikon 480L (eigentlich ein Hallgerät, aber der eingebaute 18-Bit Wandler war 1989 mehr, als man sich vorstellen konnte) und PCM 2000 von Sony, später dCS 900B, Lake People ADC F44 u. a. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Wandlern und Audio-Peripherie von RME, einmal weil der Klang hervorragend ist - besser als "Ich höre keinen Unterschied zum Original" geht nicht - und dann auch, weil sie absolut zuverlässig arbeiten und mich noch nie während einer Produktion im Stich gelassen haben."
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