Jahr Nummer 4, Album Nummer 3. Gefühlt sind die letzten Takte von "Kopf oder Zahl" beim Bundesvision Song Contest 2008 gerade erst verklungen, doch JENNIFER ROSTOCK haben sich längst als feste Größe in der deutschen Musiklandschaft etabliert. Das kratzbürstig-burschikose Debüt "Ins offene Messer" sowie der augenzwinkernd-epische Nachfolger "Der Film" meisterten ihren Weg in die oberen Chartsregionen und mit dem dritten Album "Mit Haut und Haar" landeten sie sogar auf Platz 4. Man spielte sich seinen Weg von Spelunken mit 3 zahlenden Gästen bis ans Brandenburger Tor vor 1,5 Millionen Zuschauer. Der Arbeitseifer und die Begeisterung der Band sind dabei immer noch ungebrochen, mehr als 400 Bühnen wurden im Laufe der letzten Jahre begattet.
Nach Abschluss des Festivalsommer 2010 zogen sich Jennifer (Gesang), Joe (Keyboard), Alex (Gitarre), Chris (Drums) und Christoph (Bass) vom exzessiven Tourleben in eine mehrmonatige Songwritingphase zurück. Dabei hat die Band wie nie zuvor dermaßen intensiv zusammengearbeitet, um den Einfluss jedes einzelnen Bandenmitglieds zur Geltung kommen zu lassen. Um den entstanden Songs letztendlich auch das verdiente Klanggewand zu verpassen, scheuten die Rostocks diesmal weder Kosten, Mühen noch Flugängste: man wurde fündig auf der anderen Seite des Atlantiks, die Wahl fiel auf Produzent Chris Badami (The Dillinger Escape Plan, The Early November, Midtown) und 6 Wochen lang wurde vor der Toren New Yorks am perfekten Sound gefeilt.
Joe Walter, Keyboarder der Band, über den Produktionsprozess zum neuen Album und die Umsetzung seiner Studiosounds für das Livesetup:
Ich habe immer schon sehr viel mit Sounds experimentiert, um den Vorstellungen in meinem Kopf gerecht zu werden.
Die im Studio entstandenen Klänge dann in ein Live-Setup zu verpacken, war aber früher mindestens
genauso aufwendig. In den ersten Jahren von Jennifer Rostock hatte ich auf Tour ein Stagepiano und zusätzlich
einen Analog Modeling Synthesizer, um meine Sounds zu realisieren. Natürlich musste ich viel herum
experimentieren und klanglich viele Kompromisse eingehen, teilweise sogar für die Live-Situation ganz neue
Alternativen entwickeln.
Um mir diese Mühe zu sparen und meine Software-Instrumente auf der Bühne nutzen zu können, habe ich
es mit verschiedenen 19“ Software Samplern probiert, die ich über zwei Midi-Keyboard-Controller
ansteuerte. Leider kam es oft zu Abstürzen, was in einem Konzert-Szenario nicht nur unpraktisch ist, sondern
auch sehr schnell unangenehm werden kann. Außerdem war das Überspielen und Ändern der
Keyboardsounds aufwendig und während einer Tour kaum machbar.
Bei dieser jüngsten Albumproduktion hatte ich eine Vielzahl von VST-Instrumenten und Hardware-Synthesizern benutzt und war mit dem Ergebnis rundum zufrieden. Auch live wollte ich nicht länger Kompromisse eingehen!
Ich kannte die Produkte von RME schon aus verschiedenen Studios und war von der Bedienung, der Klangqualität
und der Zuverlässigkeit der Hardware immer überzeugt. Ebenso empfand ich die Bedienung von Totalmix
immer sehr intuitiv um die einzelnen Kanäle zu routen. Meine Erfahrung mit den Geräten war natürlich
nur studiobezogen, aber meine ersten Zweifel waren nach den Proben zur „Mit Haut und Haar Tour 2011“
schon nach kurzer Zeit verflogen:
Ich benutze ein Macbook in Verbindung mit einer RME Fireface UC. Als Hostsoftware kommt Mainstage zum Einsatz, in
welcher ich meine Instrumente aus der NI Komplete 8 Library implementiere. Über die Midischnittstelle der RME
Firefaces steuere ich das System über zwei Midicontroller an.
Die Stärken meines jetzigen Setups sind ganz klar die hervorragende Klangqualität und der Luxus, meine im Studio entwickelten Keyboardsounds bequem mit auf die Bühne zu nehmen. Außerdem bin ich nun flexibel, bei Proben oder Soundchecks letzte Veränderungen an den Sounds vorzunehmen oder sogar komplett neue Sounds "on Demand" zu entwickeln. Die technische Aufstellung überzeugt mit einer sehr geringen Latenz und damit perfekten Ansprache meiner Instrumente. Das Spielgefühl ist unmittelbar und trotz der Einbindung von Midi und DAW fühlt sich die Bedienung der Keyboards echt und "naturgetreu" an.
Seitdem ich dieses Setup verwende, kam es auf der Bühne nicht mehr zu Abstürzen des Systems. Außerdem trägt die neue Lösung mit Macbook und RME Fireface stark zu einem besseren Gesamtklang bei. Ich fühle mich wieder sicher auf der Bühne, kann mich auf meine Technik verlassen und somit auf das Konzert konzentrieren!
Vielen Dank, RME! <3
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