Recording BLIND: Interview Teil 1
Recording BLIND: Interview Teil 2
Die Principal-Studios gehören zu den renommiertesten deutschen Studios für rockorientierte Musik. Namhafte Bands, wie die Toten Hosen, BLIND, InExtremo oder Söhne Mannheims haben hier ihre Alben produziert. In der Nähe von Münster, malerisch gelegen, zwischen Pferdekoppeln, Feldern und Wiesen, bieten die Studios in einem ausgebauten westfälischen Bauernhof modernste Aufnahmebedingungen und eine Atmosphäre, in der sich die Kreativität ungestört entfalten kann.
Der gesamte Studiokomplex ist mittels RME-MADI-Lösungen vernetzt. Jedes Studio verfügt über einen Rechner mit RME MADI-Karte und einen High-End-Wandler ADI-8 QSM. Alle Signale werden flat mit RME Micstasys aufgenommen und nahezu ausschließlich digital In-the-Box gemischt und produziert. Die große SSL-Konsole wird praktisch nur noch als Arbeitstisch und Mausablage genutzt. Durch die identische Ausstattung aller Studioräume können Projekte in wenigen Minuten in ein anderes Studio transferiert und dort weiter bearbeitet werden.
Unter der Leitung von Produzent und Studio-Eigentümer Vincent Sorg entstand hier 2009 und 2010 u. a. das neue BLIND-Album (The Fire Remains), mit dem die Band erneut einen musikalischen Meilenstein abliefert.
Im 2-teiligen RME-Video-Interview erläutert Vincent den Produktionsprozess, spricht über das Studio, RME MADI, digitales Produzieren und das neue BLIND-Album.
Der im Video gespielte Song "Today I break loose" stammt vom BLIND-Debütalbum.
Der Arbeitsplatz in Studio 1 mit externem DVD Laufwerk. Mehr ist vom Computer nicht mehr übrig.
Die MADI Hardware. Im Hintergrund ist noch der leere Computerschrank zu sehen, in dem die Rechner früher waren.
Rückansicht eines Computers. Gut zu erkennen der Kabelbaum, der in diesem Fall den Rechner mit Studio 1 verbindet und der Abluftschlauch, der die warme Luft am Netzteil absaugt.
Alle Rechner im Überblick. Vorne die Lüftungsrohre, die zu jedem Rechner geführt werden.
Um den Anforderungen moderner Produktionsabläufe gerecht zu werden, haben wir 2010 in den Principal Studios unseren gesamten Computeraufbau neu konzipiert. In den Anfängen des Computer basierten HD Recordings waren alle unsere Studioräume mit den gleichen Systemen ausgestattet.
Da die meisten Projekte in mehr als einem Studioraum bearbeitet wurden, gab uns dies die Möglichkeit lückenlos zwischen den einzelnen Räumen zu wechseln. So zumindest in der Theorie. Als die Systeme dann komplexer wurden und die Konfigurationsmöglichkeiten schier endlos wurden, kam immer öfter das Problem auf, dass Projekte aus dem einen Studio sich nicht mehr ohne Fehlermeldung im nächsten Studio öffnen liessen. Grund dafür waren zum Beispiel Updates, die auf einzelnen Rechnern noch nicht installiert waren.
Wir entschieden uns daher die Rechner nicht an die Räume, sondern an die Personen zu koppeln, die bei uns arbeiten. Nun hatte jeder seinen eigenen Rechner und nahm diesen dann auch mit in das jeweilige Studio. Zunächst hatte wir ADAT basierte Lösungen, die aber leider nicht für ein ständiges an und ab kabeln geeignet waren.
Zum einen sind die ADAT Leitungen nicht besonders robust und zum anderen hatte man bei einem 48 Kanal System auch immer 12 ADAT Leitungen zu verkabeln. Dabei schlichen sich auch schnell Fehler ein. Richtige Besserung stellte sich erst ein, als wir das komplette Studio auf HDSPe MADI Karten und die entsprechenden Wandler (RME Micstacy / ADI-8 QSM) umrüsteten. Nun musste man nur noch 2 optische Leitungen für die Audio Anbindung anschliessen. Das System hat sich als sehr robust bewährt und es gab trotz des regelmässigen Umsteckens und herumtragen der Geräte noch keinen Ausfall zu beklagen.
Durch das immer höhere Produktionsaufkommen und die damit einhergehen Zeitanforderung war die Lösung, die Computer in die einzelnen Studioräume umbauen zu müssen bald nicht mehr praktikabel. Da teilweise täglich die Studioräume gewechselt wurden, war es einfach zu lästig immer den Rechner mit zu schleppen.
Als einzig sinnvolle Lösung schien es uns daher einen zentralen Computerraum zu bauen, von dem aus alle Computer mit allen Studios verbunden werden könnten. Die Audio Anbindung war dank der MADI Technik problemlos, da nur entsprechend lange optische Kabel verlegt werden mussten. In unserem Fall waren das bis zu 60 m, die für die MADI Schnittstelle kein Problem darstellen.
Bildschirme und USB wurden über CAT-Kabel mittels spezieller Extender verlängert. Des weiteren wurde noch eine Steuerleitung verlegt, über die sich Festplatten und Power LEDs sowie Power und Reset Button der Computer kontrollieren und fernbedienen lassen. Der Computerraum wird über einen Staubfilter belüftet. Die warme Abluft wird im Winter durch Schalldämpfer zurück ins Gebäude geleitet um die Wärme zu Heizen zu nutzen. In der Regel laufen bei uns 6-8 Rechner, das entspricht in etwa einem Heizlüfter.
Der Umbau ist nun schon vor einigen Wochen abgeschlossen worden und das System läuft bis jetzt fehlerfrei. Ein Wechsel zwischen den einzelnen Studios kann nun in wenigen Sekunden vollzogen werden und ermöglicht uns so eine kompaktere Planung der Studiozeit.
Webseite: Webseite der Principal Studios